Die richtige Matratze für jeden – damit Sie entspannt schlafen können
Wenn man hört, dass man bis zu einem Drittel seines Lebens im Bett verbringt, wird einem schnell klar, warum die richtige Matratze so wichtig für einen erholsamen Schlaf ist. Doch welche ist die beste Matratze? Die Auswahl an Matratzen ist besonders in den letzten Jahren stets gestiegen. Von Kaltschaum oder Komfortschaum über Latexmatratzen bis zum altbewährten Federkern, was in der Matratze drin steckt, erkennt man nicht sofort. Trotzdem haben alle Matratzenarten ihre Daseinsberechtigung: Für jede Schlafposition, jedes Gewicht und jeden Körperbau gibt es die passende Matratze. Denn die falsche Matratze führt oft zu orthopädischen Problemen. Wir erklären Ihnen deshalb heute, worauf Sie beim Kauf einer Matratze achten sollten.
Härtegrade
Der richtige Härtegrad Ihrer Matratze ist essentiell. Ob man den Härtegrad richtig gewählt hat, erkennt man daran, dass die Wirbelsäule in der Seitenlage horizontal liegt, in Rückenlage dagegen darf man nicht ins Hohlkreuz verfallen. Ist die Matratze zu weich, hängt die Wirbelsäule durch, ist sie zu hart, wird die Wirbelsäule unnatürlich gekrümmt. Bei einem falschen Härtegrad sind Rückenschmerzen und Verspannungen vorprogrammiert. Die Bandscheiben können sich nicht regenerieren. Ein erholsamer Schlaf ist nicht möglich.
Der Härtegrad lässt sich aufgrund des Körpergewichts bestimmen. Je schwerer man ist, desto härter sollte die Matratze sein. Weitere Faktoren wie die Körpergröße, Schlafverhalten und der Körperbau spielen eine Rolle bei der Wahl des richtigen Härtegrades, im Allgemeinen kann man aber folgendes sagen:
- Körpergewicht bis 60 kg : Härtegrad H1 (weich)
- Körpergewicht zwischen 60 kg und 80 kg : Härtegrad H2 (mittelhart)
- Körpergewicht zwischen 80 kg und 100 kg : Härtegrad H3 (hart)
- Körpergewicht über 100 kg : Härtegrad H4 (sehr hart)
Der Härtegrad H5 wird sehr selten angeboten. Matratzen mit diesem Härtegrad sind äußerst hart und sollten nur von sehr Übergewichtigen Personen verwendet werden.
Federkernmatratze
Altbewährt ist die Federkernmatratze, die einen Kern aus Spiralfedern besitzt, welche von einer Polsterschicht umgeben sind. Wie dick diese Polsterschicht ausfällt ist unterschiedlich. Die Hohlräume, die zwischen den Federn liegen, offenbaren die Stärke der Federkernmatratze: Ausgezeichnete Atmungsaktivität! Die Matratze nimmt die Feuchtigkeit in der Nacht auf und gibt sie am Tag wieder ab, was sehr gut für die Hygiene ist. Für Menschen die Nachts stark schwitzen, ist eine Federkernmatratze also ideal. Aber auch für Menschen mit hohem Körpergewicht sind diese Matratzen gut geeignet. Da Federkernmatratzen besonders stabil sind, liegen besonders Bauch- und Rückenschläfer gut auf ihnen. Für Allergiker sind sie eher weniger geeignet, denn durch die feinen Poren an der Matratzenoberfläche haben Milben leichtes Spiel. Da Federkernmatratzen relativ unkompliziert in der Herstellung sind, sind sie oft sehr günstig zu haben.
Kaltschaummatratze
Für Menschen die unruhig schlafen oder bereits Rückenprobleme haben, ist eine Kaltschaummatratze gut geeignet. Die Kaltschaummatratze unterstützt den Körper durch die Punktelastizität genau an den Stellen, an denen es notwendig ist. An den anderen gibt sie nach. Dadurch können Ihre Muskeln nachts endlich richtig entspannen.
Die offenporige und unregelmäßige Struktur im Inneren der Matratze sorgt für eine gute Durchlüftung und damit eine gute Hygiene. Dies ist auch für Allergiker ideal. Wenn Sie nachts leicht frieren, können wir Ihnen eine Kaltschaummatratze „wärmstens“ empfehlen, denn die Wärmeisolation nimmt Körperwärme leicht auf und gibt sie nur sehr langsam an die Außenwelt ab. Zusätzlich federt die Kaltschaummatratze bei Bewegungen nicht nach. Ändern Sie ihre Position, nimmt der Kaltschaum die ursprüngliche Form wieder an. Besonders beliebt ist die 7-Zonen-Kaltschaummatratze, wobei jede Zone direkt auf die jeweilige Körperregion angepasst ist. So wird die Wirbelsäule perfekt positioniert und ein erholsamer Schlaf ist möglich. Eine Matratze mit mehr als 7 Zonen bietet jedoch keinen Mehrwert, denn je mehr Zonen, desto schwieriger ist es die richtigen Körperstellen auf der richtigen Zone zu platzieren. Deswegen bieten auch Matratzen mit nur drei Zonen schon einen guten Schlafkomfort.
Viskoelastische Matratzen
Viskoelastische (oder auch viscoelastische) Matratzen eignen sich aufgrund ihrer hohen Anpassungsfähigkeit besonders für Menschen mit orthopädischen Problemen oder Durchblutungsstörungen. Rückenschmerzen? Dann kann die Viskoelastische Matratze, deren Anfänge bei der NASA liegen, helfen. Der Schaum ist dauerelastisch, das bedeutet, dass der Abdruck noch eine Weile erhalten bleibt, nachdem man hinein gedrückt hat. Anschließend nimmt der Schaum aber wieder die alte Form an. So wird der Körper druckfrei gelagert und das Körpergewicht gleichmäßig verteilt. Für unruhige Schläfer oder Menschen die nachts viel schwitzen ist diese Matratze eher nicht geeignet. Der Schaum nimmt bei der Veränderung der Schlafposition nur langsam wieder den ursprünglichen Zustand ein und die gute Wärmeisolation sorgt für eine Überhitzung bei schwitzenden Personen.
Latexmatratze
Wer Latex hört, denkt an Chemie. Der Latex in der Latexmatratze ist jedoch ein Naturkautschuk und damit ein besonders natürliches Material. Allerdings werden teilweise synthetische Anteile hinzugemischt. Je mehr Naturkautschuk, desto teurer die Matratze. Allergiker profitieren von der antibakteriellen Eigenschaft der Latexmatratze. Das Liegegefühl ist angenehm weich, jedoch wird durch die hohe Punktelastizität auch die orthopädisch korrekte Körperhaltung unterstützt. Insbesondere Seitenschläfer und Bauchschläfer können auf einer solchen Matratze richtig gut schlafen, da die Latexmatratze sich hervorragend an die Körperkonturen anpasst ohne ihn einsinken zu lassen. Der Nachteil: Latexmatratzen sind oft relativ schwer und daher nicht so leicht zu wenden.
Passende Matratzen für jede Schlafposition
Finde die beste Matratze für dich! Bild: sensopur/ pixabay.com /CC0 1.0
Schlafen Sie überwiegend auf der Seite, sind also ein Seitenschläfer, ist die richtige Matratze besonders wichtig. Denn dann müssen Schulter und Hüfte in die Matratze einsinken während die Taille unterstützt werden muss. Deswegen ist eine hohe Punktelastizität besonders wichtig. Hochwertige Kaltschaummatratzen oder Latexmatratzen bieten dies. Aber auch aufwendiger konstruierte Taschenfederkernmatratzen mit mehreren Zonen können wir empfehlen. Einfache Federkernmatratzen sind eher ungeeignet.
Rückenschläfer haben es da schon leichter, die Punktelastizität ist nicht ganz so wichtig. Dafür kommt es bei einer Matratze für Rückenschläfer darauf an, dass die Matratze insgesamt gut stützt, sodass die Wirbelsäule die S-Form beibehält.
Bei Bauchschläfern ist es wichtig, dass die Matratze vor allem nicht so weich im Bauchbereich ist. Sonst hängt die Wirbelsäule durch und man hat ein Hohlkreuz beim Schlafen, welches ständig im Unterbewusstsein korrigiert wird und so zu Verspannungen und Schmerzen führt.
Doppelbett: Eine oder zwei Matratzen kaufen?
Wenn Sie mit Ihrem Partner zusammen in einem Doppelbett schlafen sollten sie nur dann eine Doppelmatratze wählen, wenn die Eigenschaften zu beiden passen. Sind Sie und Ihr Partner ungefähr gleich schwer und haben die gleiche Lieblings-Schlafposition, kann das gut gehen. Für alle anderen paare empfiehlt es sich, dass jeder eine eigene Matratze kauft, die ganz auf seine Anforderungen zugeschnitten ist. So wachen beide erholt und ohne Schmerzen auf. Wer ein Problem mit der sogenannten Besucherritze, also die Ritze zwischen den beiden Matratzen hat, den empfehlen wir eine Matratzenauflage die unter dem Laken über beide Matratzen gespannt wird.
Warum und wann die Matratze wenden?
Zu Beginn sollte die Matratze etwa einmal pro Monat gewendet werden, später ein paarmal in Jahr. Das verhindert, dass die Matratze Mulden bildet und so die Wirbelsäule irgendwann „durchhängt“. Sind bereits Liegekuhlen vorhanden, sollte man unbedingt über eine Neuanschaffung nachdenken. Wird die Matratze gut gepflegt d.h. dass das Bettzeug zum Lüften der Matratze vom Bett genommen wird, hält eine hochwertige Matratze etwa 10 Jahre.
Der richtige Lattenrost
Was man oft vergisst: Die beste Matratze ist nur hilfreich, wenn auch die Unterfederung stimmt. Alte Lattenrosts hängen oft in der Mitte durch und die gute Matratze verliert jegliche Wirkung. Gerade bei älteren Personen oder Menschen mit Rückenproblemen sollte man auf einen hochwertigen Lattenrost setzten. Optimal sind Lattenroste mit gewölbtem, leicht vorgespannten Leisten, die sich jeder Liegeposition anpassen können. Mehr über den passenden Lattenrost finden sie in diesem Artikel.